Dank verbesserter Diagnostik und Therapie gibt es immer mehr Menschen, die eine Krebserkrankung überwinden oder damit für viele Jahre leben. Dieses Langzeitüberleben/Survivorship einer potentiell lebensbedrohlichen Krankheit bei adäquater Lebensqualität ist zweifellos der größte denkbare Therapieerfolg. Allerdings ist der Preis dafür mitunter hoch: Die Überlebenden haben in der Regel ein lange Krankheitsphase hinter sich, in deren Folge sie mit sozialen Belastungen, finanziellen Einschränkungen und Brüchen in ihrer Biographie konfrontiert werden - insbesondere wenn die Krebserkrankung im Kindes- oder Jugendalter aufgetreten ist. Hinzu kommen mögliche Spätfolgen der Erkrankung wie Spätmalignome und eine erhöhte kardiale Spättoxizität nach bestimmten Chemotherapien.

Krebs-Survivors benötigen deshalb eine auf sie abgestimmte längerfristige Begleitung. Dazu gibt es Ansätze in der onkologischen Rehabilitation und in der psychoonkologischen Betreuung, die im Rahmen der diesjährigen DGHO-Frühjahrstagung vorgestellt wurden und in diesem Schwerpunktheft zusammenfassend dargestellt sind.

Langfristige Begleitung heißt aber auch, Patienten in sozialen oder finanziellen Fragen zu beraten und durch regelmäßige Nachsorge das Risiko von Spätkomplikationen zu mindern. Das kostet Geld - der Beitrag «Langzeitbetreuung - was bezahlen die Kassen?» widmet sich diesem Thema explizit.

Vorbildlich in Bezug auf die Betreuung von Krebs-Langzeitüberlebenden sind die pädiatrischen Onkologen, die schon früh Konzepte zur risikoadaptierten Nachsorge von Kindern mit Krebserkrankungen entwickelt haben und mögliche Spätkomplikationen in Registern erfassen. Diese Aktivitäten werden derzeit auf internationaler Ebene ausgebaut. Das zugehörige, von der Europäischen Kommission geförderte Projekt heißt PanCare - auch hierzu erhalten Sie nachfolgend weitere Informationen verbunden mit dem Wunsch, unsere Tagungsinhalte als Unterstützung Ihres Engagements für Langzeit-Überlebende zu nutzen.

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